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Wissenswertes



TANZ MACHT STARK!



Der Deutsche Bundesverband Tanz hat in seiner Tagung vom 11. bis 13. Juni 2010 mit Verantwortlichen aus Verbänden und Organisationen über gezielte Angebote für Kinder und Jugendliche in den Bereichen Motorik, Ernährung und Stressbewältigung diskutiert – unter Berücksichtigung der neuesten Erkenntnisse der Tanzmedizin. Die Thematik ist brisanter denn je, speziell der Aspekt Übergewicht bzw. Adipositas bewegt die Verantwortlichen in Bund und Land. Laut 13. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung sind bereits bis zu 15 % der Kinder und 17 % der Jugendlichen in Deutschland übergewichtig. Sie entwickeln sich, so fürchtet man mit Recht, als übergewichtige Erwachsene mit allen daraus resultierenden Folgen für die eigene Gesundheit zu einer kaum abschätzbaren Belastung für die Gesellschaft.

»Gesunde« Lebensgewohnheiten lernen Kinder und Jugendliche zuallererst innerhalb ihrer Familie. Es zeigt sich jedoch, dass dieser Lernort inzwischen überfordert ist. Das

- Wissen um die Notwendigkeit ausreichender Bewegung und gesunder Ernährung
- Wissen um das richtige Maß von Anspannung uns Entspannung
- Wissen um die Bedeutung des sozialen Miteinander

kann hier – aus welchen Gründen auch immer – nicht mehr ausreichend vermittelt werden. Deshalb sind heute Pädagoginnen und Pädagogen gefordert, diese Defizite so früh wie möglich zu beheben und entsprechende Einstellungen und Haltungen aufzubauen. Tanz kann dabei einen entscheidenden Beitrag leisten, da er wie kaum eine andere menschliche Aktivität auf physischer, psychischer, sozialer und geistiger Ebene wirkt. Tanz macht Kinder und Jugendliche stark, so die These der Fachtagung.


Synergieeffekte zwischen Tanz und Gesundheit
Prof. Dr. Klaus Kramer - Pädagogische Hochschule Freiburg, Vorsitzender des DBT

Was ist »Gesundheit«?

»Tanz und Gesundheit« lautet die Generalüberschrift der Fachtagung mit dem Thema »Tanz macht stark«. Tatsächlich lassen sich viele Fakten benennen, die eine solche Sicht auf das Tanzen begründen können. Denn Tanzen

... steigert die allgemeine körperliche Leistungsfähigkeit,
... verbessert die Koordinations- und Konzentrationsfähigkeit,
... fördert Ausdrucksfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit,
... bereichert Wissen in mannigfaltiger Weise,
... öffnet und erweitert den Zugang zur Musik,
... vermittelt Lebensfreude ...

Sicher lassen sich weitere Punkte dieser Art anführen, die den Blick öffnen auf ein umfassendes Verständnis von Gesundheit, das auf jeden Fall mehr meint als nur ein »frei sein. von Krankheit«. Aber dieses »umfassende Verständnis« bedeutet keineswegs, dass wir auch präzise formulieren können, was das wohl ist – Gesundheit?

Wer versucht, diese Frage zu beantworten, gerät sehr schnell in unerwartete Bestimmungsschwierigkeiten, obwohl wir diesen Begriff doch dauernd benutzen, z. B. gerade auch bei fröhlichen Anlässen.

»Prost« heißt es oder »Prosit«, abgeleitet aus dem Lateinischen prodesse, und meint »es möge der Gesundheit nützen«, »zum Wohl« klingt etwas altbacken, meint aber dasselbe, »op Uw gezondheid« sagt der Niederländer, εις υγείαν σας (is ijian sas) oder στην ( υ ) γείαν σας (stin jian sas) – »auf Deine Gesundheit« wünscht uns der Grieche beim Wein.

Und wer kennt nicht den Leitspruch, der als griffiges Bonmot in Sonntagsreden bis heute immer wieder dazu dient, einen Zusammenhang von körperlicher Aktivität und Gesundheit zu beschwören? Er lautet:

MENS SANA IN CORPORE SANO

Der Halbsatz ist ein Zitat aus der 10. Satire (X 356 ff.) des römischen Satirikers Juvenal (ca. 60 – 140 p. Chr.). Diese Satire stellt eine positive Auswirkung der Athletik auf die Gesundheit eher in Frage. Juvenal mahnt, »man möge (besser) die Götter um einen gesunden Geist in einem gesunden Körper bitten«,

orandum est, ut sit mens sana in corpore sano

statt – so müsste man ergänzen – die Gesundheit durch den Besuch von Palästren oder Gymnasien, wie Sportstätten damals genannt wurden, fördern zu wollen.

Wichtig zu beachten ist vielleicht außerdem, dass die geläufige Interpretation des verkürzten Zitats den Körper lediglich als Gefäß des Geistes betrachtet, der Körper wird in Dienst des Geistes genommen. Erst wenn wir auf das vollständige Zitat blicken, wird klar, dass Juvenal einer ganzheitlichen Gegenseitigkeit von Körper und Geist das Wort redet. Was genau allerdings unter »gesund« zu verstehen ist, wissen wir damit immer noch nicht.

Offenbar wird, wenn wir uns aus unterschiedlichen Anlässen immer wieder Glück und »Gesundheit« wünschen, damit meistens weniger ein präzise beschreibbarer Zustand angesprochen als vielmehr eine Wertvorstellung wachge rufen – Gesundheit als Wert, der unsere Lebensqualität entscheidend bestimmt.

Typisch für eine weit verbreitete moderne Sicht von Gesundheit ist allerdings die Fokussierung auf im wesentlichen körperliche Eigenschaften bzw. Zustände. Dafür spricht ex-emplarisch die folgende Sammlung von Eigenschaftswörtern, die heute mit Gesundheit assoziiert werden und vor allem ein ganz bestimmtes Körperideal favorisieren:

Ein »gesunder« Mensch ist im Idealfall juge ndlich, elastisch, er hat einen funktionsfähigen Körper, dazu möglichst sonnenge bräunt. Adjektive wie jung, auch: jung geblieben, fit, schlank, spannkräftig, leistungsfähig, genussfähig (meistens irgendwie mit Erotik verbunden), biologisch-dynamisch zeigen die Richtung an, in die moderne Wunschbilder vom gesunden Menschen tendieren.

Von MENS SANA, also dem gesunden Geist oder gar psychischem Wohlbefinden ist gar nicht erst die Rede. Festhalten lässt sich – überspitzt formuliert – , dass in solchen aktuellen Vorstellungen vom idealen Menschen der ehemals gegebene Vorrang des Geistes einem Vorrang des Körperlichen gewichen sein könnte.

Trotz aller Definitionsprobleme – Gesundheit ist uns allen über die Maßen wichtig, natür-lich zu Recht. Diese Grundeinstellung hat schon 1948 dazu geführt, die Welt-Gesundheits-Organisation (WHO) zu gründen als Unterorganisation der Vereinten Nationen. Die WHO hat damals in ihre Verfassung eine Definition von Gesundheit aufgenommen, die für weitere Überlegungen zu Gesundheit und Tanz richtungweisend sein könnte:

Gesundheit ist »ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen.«

Spätere Definitionen haben sich weitgehend an dieser Definition orientiert. Tanzpädagoginnen und Tanzpädagogen sollten sich deshalb nicht aufgerufen fühlen, wenn sie sich mit dem Thema Gesundheit befassen, dem Strauß an Definitionen eine weitere Blüte hinzuzufügen, sondern sie sollten eher versuchen, Gesundheit in Anlehnung an die WHO-Definition als wichtigen Orientierungspunkt in die Ausgestaltung ihres konkret- praktischen Wirkens einzubeziehen.

Will Tanz »gesund« sein?

Vorab muss angemerkt werden, dass Tanz nicht unbedingt »gesund« sein will. Wieso auch? Der Bühnentanz möchte sein Publikum begeistern, der Gesellschaftstanz vielleicht Beziehungen zwischen jungen Leuten anbahnen, im Volkstanz finden oder fanden gesellschaftliche Gruppierungen ihren Ausdruck, an Gesundheit denkt dabei niemand. D. h. wer den Tanz oder das Tanzen mit Gesundheit in Verbindung bringt, wer den Tanz oder das Tanzen zur Gesundheitsförderung nutzen möchte, unterlegt ihm möglicherweise eine ihm fremde Sinngebung, er instrumentalisiert den Tanz. Das spricht nicht gegen die eingangs erwähnten Aspekte der Beziehung von Tanz und Gesundheit, es macht jedoch auf Gefahren aufmerksam, die bei Instrumentalisierungen immer gegeben sind: die instrumentalisierte Aktivität könnte ihre Eigenständigkeit verlieren bis hin zur Verfälschung und damit immanente Ziele verfehlen. Man spürt die Absicht und ist verstimmt, Tanz im weißen Kittel – das funktioniert nicht. HipHop oder Sirtaki sind weder orthopädische Maßnahmen noch Medikamente, sie wollen getanzt sein. Nur dann - und wahrscheinlich gerade dann – können die gewünschten Effekte erzielt werden.

So bleibt es also dabei:
- da Tanz eine intensive körperliche Aktivität ist,
- da Tanz verbunden ist mit intensiv erlebten Emotionen, - da Tanz hohe soziale Sensibilität erfordert, ist er nicht nur geeignet, die Gesundheit (wie von der WHO definiert) zu beeinflussen, sondern er beeinflusst sie auf jeden Fall
- entweder umfassend oder in der einen oder anderen Hinsicht,
- entweder ungesteuert oder gesteuert in erzieherischer Absicht.

Das heißt gleichzeitig, dass es eine sträfliche Unterlassung wäre, den Aspekt »Gesundheit« im Aufbau einer Tanzerziehung zu vernachlässigen. Dazu zunächst einige Grund- überlegungen:

1. Physisches Wohlbefinden
Tanz ist, wie nun mehrfach festgestellt, intensive physische, gemeint ist körperliche Aktivität. Deshalb ist leicht einzusehen, dass Tanzunterricht und Tanztraining nicht nur so aufzubauen sind, dass Verletzungen vermieden werden, sondern beides soll natürlich, ohne dass hier Einzelheiten erwähnt werden, die physischen Grundlagen von Tanz positiv beeinflussen. Das weist über das Vermeiden von Verletzungen hinaus auf – auch das einmal ganz allgemein formuliert – die Förderung von Gesundheit im Sinne eines physischen Wohlbefindens

2. Psychisches Wohlbefinden
Schon allein das »Sich Zeigen« im Tanz entweder als Individuum oder als Gruppe ist verbunden mit hohen emotionalen Herausforderungen. Die m. W. von Freud zum ersten Mal so dezidiert ausgesprochene Erkenntnis, dass jede Bewegung mit einem psychischen Korrelat verbunden ist, gilt für das Tanzen in besonders hohem Maße. Denn die Verbindung von Tanz und Musik, die Rhythmisierung der Bewegung im Tanz verstärken diesen von Freud konstatierten Sachverhalt. Das jeden falls lässt sich als Ergebnis aus den Untersuchungen von Gunter Kreutz (Uni Oldenburg) und Cynthia Quiroga Murcia (Uni Frankfurt) ablesen, die für das Tango-Tanzen festgestellt haben, was auf das Tanzen ganz allgemein übertragen lässt: die Kombination von Bewegung – Rhythmus/Musik – Berührung ruft intensive psychobiologische Effekte hervor (in: Bild der Wissenschaft 1/2009).

Wenn nun, was bisweilen durchaus geschehen kann, die Emotionalität einzelne Personen überfordert, kann das zu psychischen Komplikationen führen. In der Regel aber – und das wissen wir aus Erfahrung – bescheren uns die emotionalen Implikationen fast immer emotional begründetes Wohlbefinden. In jeden Fall ist verantwortungsvolle und pädagogisch kompetente Führung gefragt.

Tanzerziehung ist damit gleichzeitig auch Gesundheitserziehung im Sinne eines Strebens nach psychischem Wohlbefinden. Verwunderlich ist, dass die WHO seinerzeit die psychische Komponente von Gesundheit außer Acht gelassen hat. Vielleicht ist dies mitgedacht in dem, was die WHO einerseits mit »geistig«, andererseits mit »sozial« bezeichnet.

3. Geistiges Wohlbefinden
Im Zusammenhang von Tanzen auf »geistig« abzuheben, mag für Nicht-Tänzer verwunderlich erscheinen. Aber Kathrin Burger (in: Bild der Wissenschaft 1/2009) stellt sogar – bewusst provozierend – fest: »Tanzen macht schlau«, wie die Hirnforscher Steven Brown von der Simon Fraser University im kanadischen Burnaby und Michael Martinez von der University of Texas in San Antonio festgestellt haben.

»Bewegung beschleunigt das Gehirn zu maximaler Leistung«, deutet Siegfried Lehrl, Psychologe an der Universität Erlangen und Experte für Gehirnjogging, die neuen Befunde. Besonders die rhythmische Bewegung ist Schwerstarbeit fürs Gehirn und verbessert in jedem Alter die Konzentrationsfähigkeit.

Elizabeth Spelke von der Harvard University fand heraus, dass jahrelanges Tanzen bei Kindern räumliches Denken fördert. »Beim Tanzen werden Gehirnregionen aktiviert, die auch zu geometrischem Denken befähigen«.

Die »schlau« machende Wirkung von Tanzen lässt mit zunehmendem Alter nicht nach. Zunächst ist Stefan Koelsch, Wissenschaftler und Musikexperte an der Universität Sussex, beizupflichten, der überzeugt ist: »Neuronale Korrelate für elegantes Bewegen und Körperkoordination gehören zur Grundausstattung des menschlichen Gehirns«. Nun ergab eine Langzeitstudie mit Senioren am Albert Einstein College of Medicine in New York schon 2003, dass regelmäßiges Tanzen die Wahrscheinlichkeit, an einer Demenz zu erkranken, um 76 Prozent senkt. Die US-Forscher erklären das so: Das Erlernen von Tän- zen verlangt ein Nachdenken über Schritte , Drehungen und Körperhaltung. Tänzer müssen also viele Entscheidungen treffen – und das lässt neue Nervenverästelungen im Gehirn sprießen, statt vorhandene verkümmern zu lassen.

Was für ältere Mitmenschen gilt, trifft erst recht, wie oben schon angedeutet, für unsere Jüngsten und unsere Jugendlichen zu. Nicht von ungefähr ist ja auf der Basis von Erkenntnissen der Lernforschung die Forderung nach »bewegtem Lernen« gewachsen {vgl. z. B. Christina Müller (Hrsg. ), Bewegtes Lernen, Academia Verlag St. Augustin 1998}. Dass tänzerische Bewegung in ganzheitlichem Ansatz auch die geistige Entwicklung fördert, also in besonderer Weise schlau macht , steht somit außer Frage. Soviel in Anlehnung an die Ausführungen von K. Burger zum Stichwort »geistig«.

4. Soziales Wohlbefinden
... , wie es die Definition der WHO als Merkmal von Gesundheit herausstellt, ist als Effekt von Tanzen schon immer – und bisweilen reichlich unreflektiert – behauptet worden. Dass der Tanz auf Gemeinschaft an gewiesen und in gleichem Maße ausgerichtet ist, dürfte unbestritten sein. Das ist besonders deutlich zu erkennen beim Tanzen in Gruppen: die gegenseitige Abstimmung innerhalb der Gruppe ist unverzichtbare Voraussetzung für das Gelingen von Tanz und bringt im Ergebnis ein beglückendes Wir-Gefühl hervor, das vielfach im alltäglichen Umgang der Menschen miteinander vermisst wird. Damit kann Tanz seinen Beitrag zum sozialen Wohlergehen leisten und über eine qualifizierte Tanzerziehung einen Baustein liefern zu dem, was hier mit Gesundheitsbildung bezeichnet werden soll.

Von der Gesundheits – FÖRDERUNG zur Gesundheits – BILDUNG

Auch wenn es so scheint, als würde das Tanzen und der Tanz durch die hier aufgeführten Punkte zu einem gesundheits- und sozialpädagogischen Medium uminterpretiert – wer sich je in eigener Praxis intensiv auf Tanz eingelassen hat, wird nicht umhin kommen, die Argumente aus der eigenen Erfahrung zu bestätigen.

In der Tanzpraxis führt somit der Weg von der Gesundheitsförderung – durchaus im Sinne einer Verhütung von Verletzungen und einer Förderung der physischen Grundlagen von Tanz – über einen tanzspezifischen Beitrag zur Gesundheitserziehung letztlich zu dem, was moderne Pädagogen mit Gesundheitsbildung bezeichnen würden.

Referate und Referentinnen

Die Komplexität des Themas »Gesundheit« ließ im Zusammenhang der Fachtagung natürlich nur Anstöße zu, die die Arbeit von Tanzpädagoginnen und Tanzpädagogen vor Ort befruchten sollen.

Die Referentinnen haben aus ihrer unterschiedlichen fachlichen und beruflichen Perspektive einige interessante Aspekte zu Tanz und Gesundheit herausgestellt, die im folgenden kurz skizziert werden (Bericht: Klaus Kramer).

Frau Dr. med. Iris-Ulla Wilczkowiak, viele Jahre lang Leiten de Sportärztin an der Deutschen Sporthochschule Köln, gab zu Beginn ihres Referates

»Tanz macht stark – Rund um die Gesundheit«

einen Überblick über die Themen des 11. Tanzmedizinischen (Tamed) Kongresses 2010, in dem sie zeigen konnte, dass medizinische Aspekte und Themen des Tanzes weit über den Aspekt von Verletzung und Therapie hinausreichen. Bereits das Motto »Am Drehpunkt der Bewegung« deutete an, dass neben Beweglichkeit, Leistungsdiagnostik oder Therapie der Drehpunkt Wahrnehmung, also Bewegungsgedächtnis und Bewegungslernen bzw. der Bewegungsausdruck, und der Drehpunkt Psyche, hier Themen wie Antizipation, Flow-Erleben oder Entwicklung psychischer Kompetenzen, in der tanzmedizinischen Diskussion zentrale Positionen einnehmen.

Unter den Überschriften Move and Mind und Körper, Geist und Seele ließ sie anschließend eine Reihe von – wie ich es hier nennen möchte – Bewegungssystemen Revue passieren, in denen gerade nicht die motorische Funktionalität dominiert, sondern »Geist und Seele« die Führung behalten haben.

- ESTODA®
- BartenieffFundamentales
- Spiraldynamik®
- Pilates
- Gyrokinesis®Gyrotonic
- Philbios®
- Yogilates
- Chi Kung
- Feldenkrais“Somatics”
oder
- Mentaltraining
- Body MindCentering
- Senmoticblue
- Emotionally Intelligence Dance Training (EIDT®)
- Healthy Dancer Diary (HDD)

Mehr als einige Kernsätze zu den einzelnen Systemen ließ die Kürze der Zeit natürlich nicht zu. Gerade die Fülle der angeführten Systeme machte aber beeindruckend deutlich, dass zum einen Bewegung – und damit auch Tanz – und Gesundheit sich gegenseitig bedingen, zum anderen dass Bewegung eben nicht hirnloses Geschehen ist, sondern den Menschen in seiner Gesamtheit viel stärker erfasst, als gemeinhin angenommen wurde und tw. auch noch wird. Am Beispiel der 5 Tierübungen aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zeigte Frau Wilczkowiak, wie tausendjährige Einsichten bis heute an Gültigkeit nicht verloren haben und die entsprechenden Praktiken ihre Wirkung auch heute nicht verfehlen.

Die folgenden Ausführungen beschäftigten sich mit dem »Selbst« jedes einzelnen. Aus-gehend von dem TCM-Satz, dass Stärken, die auf die Spitze getrieben werden, sich in Schwäche verwandeln, stellten sich die Fragen:
Wie gehen wir mit uns um? Gehen wir mit anderen auch so um, wie wir mit uns umgehen ... ?

– beides Fragen, die im Tanz, bei dem es um Darstellung, um Gruppen- und Selbstdarstellung geht, einen spezifischen Akzent bekommen. Einer davon ist der Zusammenhang von Psyche und Körperhaltung, z. B. von innerer und äußerer Haltung, von Körperbeherrschung als Grundlage für Fitness und Leistungsfähigkeit oder als Basis für die Fähigkeit zum Ausdruck psychischer Befindlichkeiten, evtl. auch als Möglichkeit der Beherrschung und Veränderung psychischer Zustände.

Den Abschluss bildete ein Überblick über die funktionellen Zusammenhänge der Körperhaltung des Menschen, der Tanzpädagoginnen und Tanzpädagogen Orientierungshilfe sein kann bei dem Bemühen, Dysbalancen und Schwächen physischer Art bei Kindern und Jugendlichen zu beseitigen oder Kinder und Jugendliche zu einem souveränen emotionalen Umgang mit sich selbst und anderen zu erziehen.

Ein besonderer Dank gilt Frau Dr. Wilczkowiak auch dafür, dass sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Tagung auf Anforderung einen umfangreichen Überblick über ihre Darlegungen (mit anschaulichen Graphiken) als PDF-Datei zur Verfügung gestellt hat.

Frau Dr. Maike Tietjens, Privatdozentin am Sportinstitut der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, hat mit ihrem Referat »Ressourcenmanagement – Tanz macht stark«

einen nur im ersten Moment abseitig erscheinenden Aspekt von Tanz und Gesundheit aufgegriffen. Es ging ihr um Stress, um Stressbewältigung und die Rolle, die Tanz und Tanzen dabei haben können und sollen.

Sie fragte einleitend, wieso Stress eigentlich ein Thema auf dieser Tagung sein könnte, hob unterschiedliche Symptome von starker Anspannung hervor, gliederte in kognitive und somatische Angst und erörterte positive sowie negative Auswirkungen von Stress, Anspannung und Angst. Was ist nun eigentlich unter Stress zu verste hen? Die hier zugrunde gelegte Definition lautet:

Stress ist eine substantielle Inbalance zwischen Anforderungen (physisch und /oder psychisch) und Fähigkeiten/Kompetenzen unter Bedingungen, wo Misserfolge be- deutsame Folgen haben.

Ein Überblick über die Folgen von Dauerstress ließ ahnen, welche Bedeutung »Stress« generell für die Gesundheit des Menschen hat, und zunächst nur vermuten, welche Rolle der Tanz dabei spielen könnte.

Das »Transaktionale Modell« von Lazarus vermittelte anschließend eine detaillierte Sicht auf das Phänomen Stress und ließ die dann be schriebenen »Hilfen gegen Stress« besser verstehen – Ahnung und Vermutung konnten sich zu Verstehen wandeln. Besonders wichtig und interessant für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer war dabei der Hinweis auf »Stressquellen im Kindes- und Jugendalter« und auf die »Stressquellen im Wandel der Zeit«.

Die Anwendung der Darlegungen auf das Tanzen (in Anlehnung an Hahn, Fuchs und Schwarzer 1994) unter dem Motto Tanz macht stark gab abschließend Anregungen für die je eigene Unterrichtspraxis , wie mit dem Medium Tanz präventiv, protektiv, direkt und Ressourcen stärkend auf Stress eingewirkt werden kann, also wie – um den Titel des Referates aufzugreifen – Ressour cen gemanaget werden können.

Auch Frau Dr. Tietjens stellt dankenswerter Weise den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Tagung auf Anforderung einen umfangreichen Überblick über ihre Darlegungen (mit anschaulichen Graphiken) als PDF-Datei zur Verfügung.

© Klaus Kramer / Deutscher Bundesverband Tanz e. V.

Quelle: www.dbt-remscheid.de http://dbt-remscheid.de/fileadmin/Dokumente/tanzmachtstark.pdf






Tanzen macht schlau



WAS SOLL EIN TANZKURS denn bringen? An dieser Frage sind schon viele Frauen gescheitert, die versucht haben, aus einer Couchpotato einen Parkettlöwen zu machen. Jetzt liefert ihnen die Wissenschaft bestechende Argumente. Die Hirnforscher Steven Brown von der Simon Fraser University im kanadischen Burnaby und Michael Martinez von der University of Texas in San Antonio untersuchten erstmals, welche Gehirnregionen beim Tanzen aktiv sind. ...

Weiter lesen: http://www.wissenschaft.de/home/-/journal_content/56/12054/56286/

Quelle: www.wissenschaft.de








Tanzen macht schlau



Hirnforscher haben Tänzern in den Kopf geschaut und festgestellt: Sie trainieren wichtige Fähigkeiten und senken ihr Demenzrisiko.

Was soll ein Tanzkurs denn bringen? An dieser Frage sind schon viele Frauen gescheitert, die versucht haben, aus einer Couchpotato einen Parkettlöwen zu machen. Jetzt liefert ihnen die Wissenschaft bestechende Argumente. ...

Weiter lesen: http://www.focus.de/wissen/bild-der-wissenschaft/tid-12876/hirnforschung-tanzen-macht-schlau_aid_356073.html

Quelle: www.focus.de








Ballett stärkt Körper und Seele




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